Schaufensterausstellung „Kohlelandschaften“ eröffnet
Auf den ersten Blick sieht eines aus wie ein duftiges abstraktes Aquarell, andere lassen eine Grafik vermuten, das nächste ein Gemälde in Öl, allesamt sind sie jedoch Fotografien. Zu sehen sind die beeindruckenden Luftaufnahmen von Tagebaulandschaften in Schaufenstern in der Wendischen Straße. Sie zeigen als Schaufensterausstellung einzigartige Blicke aus seltener Perspektive. Heute (27.9.) wurde die Ausstellung eröffnet.
Aufgenommen sind die Fotografien mit Kamera-Drohnen. Den Fotografen Julius Schrank, Lucas Wahl und Florian Manz ist mit diesen Aufnahmen eine großartige Dokumentation der Veränderungen in den Kohlerevieren gelungen. Wir entdecken in den an sich brutalen Eingriffen in die Natur auch eine faszinierende Schönheit. Eine seltsam schön anmutende Vergänglichkeit auch, die dem aufmerksamen Beobachter zeigt, wie sich ein stetiger Wandel vollzieht, sich die Natur Stück für Stück Lebensraum zurück erobert. Bilder, die das Ausmaß an Folgen für Mensch und Natur aus dieser Form der Energiegewinnung ebenso zeigen, wie sie ahnen lassen, welche Lebensräume sie künftig erwarten lassen. Diese Kontraste inmitten leerstehender Ladengeschäfte zu zeigen, zumal mit dieser Perspektive sind ein Blick ins Heute wie eine mögliche Aussicht auf Zukunft zugleich, irgendwie symbolisch. Das zeigte sich bereits heute an den Diskussionen während der Eröffnung der Ausstellung.
Mehr als zwei Jahre haben die Fotografen an ihren Beobachtungen aus der Luft gearbeitet. Nun sind die sehenswerten Arbeiten erstmals in einem der drei Kohlerviere zu sehen. In den Schaufenstern der ehemaligen Drogerie, Wendische Straße 28 sowie in den Häusern 30 und 32 werden die Bilder dank des Preisgeldes aus dem Wettbewerb Revierpionier bis zum Jahresende gezeigt. Veranstalter ist der Netzwerk Zukunft Sachsen-Anhalt e.V..
