Halbwüchsige feiern das Leben
Nähmen wir es als das, was es ist – es wäre einfacher. Ein Bild, auf dem Halbwüchsige in den Fünfzigern das Leben feiern. So einfach aber war das nie mit der Kunst im öffentlichen Raum und denen, die meinen sie deuten zu müssen.
Nähmen wir es als das, was es ist, feiern Jugendliche ihre bestandene Hochschulreife. Wie sehr sich die Partys aus diesem Anlass damals und heute unterscheiden will ich gar nicht diskutieren. Überlassen wir es den Deutern, die mahnend den Finger heben. Da sähe man, was der Alkohol aus den Menschen mache. Oder gar, schon am Ortseingang würde nun verraten, was die Menschen in Zeitz ausmache – saufen und haltlos feiern.
Du kannst es auch ganz anders deuten. In den Fünfzigern gab es noch diesen Hunger nach Unbeschwertheit, nach Leben ohne Bedrohung und Krieg. Ganz ähnlich vielleicht wie wir uns heute in Coronazeiten sehnen nach Begegnungen, nach unbeschwertem Feiern mit Gleichgesinnten ohne Einschränkungen.
Nehmen wir es als das, was es ist: Kunst im öffentlichen Raum, bei dessen Betrachtung man sich natürlich auch am gefundenen Haar in der Suppe freuen kann. Ganz unbeschwert und ohne Einschränkungen.