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OB: „Katastrophe und Demütigung für Zeitz“

OB: „Katastrophe und Demütigung für Zeitz“

Oberbürgermeister mit offenem Brief an die Politik

Wegen der Verlegung von Frauenklinik und Geburtenhilfe nach Naumburg wendet sich heute Oberbürgermeister Christian Thieme an die Politik. Die Adressaten: Bundekanzlerin, Ministerpräsident, Landrat und Kreistag (hier im Wortlaut als Download)

Einleitend der OB:

„…die Schließung der Gynäkologie und der Geburtsstation des Georgius-Agricola-Klinikums ist eine Katastrophe und Demütigung für Zeitz.
Wie alle Zeitzer frage natürlich auch ich mich: Wie konnte es so weit kommen? Was sind die Ursachen für die Insolvenz der Klinikum Burgenlandkreis GmbH? Welche Einsparungen muss der Standort in Naumburg verkraften? Mit welchem Leistungsumfang bleibt das Klinikum in Zeitz erhalten?“

Das wieder um erklärt der Burgenlandkreis heute in einer Pressemitteilung. Demnach sieht es nicht so aus, als wolle der einlenken. Der Oberbürgermeister führt in seinem Brief aus, welche Verluste Zeitz zu verkraften hatte – 20.000 Arbeitsplätze, Kreisstadtstatus, Theater, Finanzamt – alles zugunsten Naumburg.
Christian Thieme weiter und abschließend:

„Ich kann nur eindringlich warnen: wenn das Klinikum fällt – die Geburtsstation ist schon gefallen – würden die Erfahrungen der Vergangenheit wiederholt: Zeitz und die Kommunen in der Region werden weiterhin abgehängt – und zwar schon wieder zugunsten von Naumburg! Die Enttäuschung der Menschen hier vor Ort in die Politik ist derzeit riesengroß und wahrscheinlich nicht wieder gut zu machen! Wir brauchen dringend mehr politischen Gestaltungswillen und zukunftsfähige Lösungen!“

Den Schwachen schwächen – das ist veantwortungslos. Unser Fazit.

Der Burgenlandkreis, insbesondere der Landrat als Klinik-Aufsichtsratsvorsitzender handeln verantwortungslos.
Zeitz gehört zu den zwei strukturschwächsten Gegenden, bundesweit. Das BiP, die Qualifizierungsquote, die Kaufkraft, die Leerstandsprognosen, die Bevölkerungsentwicklung…in nahezu allen relevanten Parametern gehören wir zu den Schlusslichtern. Verantwortungsvolle Politik muss das im Blick haben und alles, wirklich alles dafür tun, Impulse für eine Verbessrung dieses Zustandes zu setzen. Mit der Entscheidung, Gynäkologie und Geburtenstation nach Naumburg verlagern werden ganz im Gegenteil diese Zustände nachhaltig zementiert, im besten Fall. Im schlimmsten Fall wird die Struktur substanziell geschwächt. Verantwortungsvolle Politik würde die Klinik in Zeitz aus genannten Gründen stärken, nicht zusätzlich schwächen. Schon jetzt ist absehbar, dass Fachpersonal abwandert, nachdem ohnehin schon chronischer Mangel besteht.

Am Montag wird der Aufsichtsratsvorsitzende Landrat Götz Ulrich wahrscheinlich als Ausgleich ein integriertes Notfallzentrum für Zeitz ins Spiel bringen. So liest es sich jedenfalls in der Pressemitteilung heute. Das ist alter Wein in neuen Schläuchen! Denn diese Investition war bereits zugesagt. Zuletzt hatte Geschäftsführer Frohn diese Zusage im Dezember 2017 in öffentlicher Sitzung des Stadtrates getroffen. Das wäre also kein Ausgleich, es wäre eine Frechheit, dies nun als solchen betrachten zu wollen.

Deshalb:

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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