Dezember 04, 2024

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„Ich hatte Glück, ich bin am Leben.“

„Ich hatte Glück, ich bin am Leben.“

Charlotte Petersohn spricht in Ihrer Ausstellung mit Roland Rittig über die Dinge des Lebens.

Dass sich Charlotte Petersohn „nicht maßgeblich verändert“ habe sei der Grund, dass er sie nach mehr als drei Jahrzehnten wieder erkannte, ohne sie zuvor überhaupt richtig gekannt zu haben. Sinngemäß gab Roland Rittig einen Gästebucheintrag wider und bekannte, es sei wohl die Frisur mit dem Dutt, die bei ihm ähnliche Gedanken ausgelöst habe.
Die Frau mit dem Dutt also, Charlotte Petersohn als Gesprächspartnerin auf dem roten Sofa inmitten ihrer Bilder im Balkensaal des Museums. Nicht nur ihrer Frisur mit dem Dutt, auch dem Stil ihrer Bilder ist die 75-jährige treu geblieben. Still, besinnlich und voller Leben würde passen. Auch zu ihr. Still, besinnlich wenn sie zuhört und voller Leben, wenn sie von ihren Bildern spricht.

„Ich musste schon immer was nebenher machen,“ entdeckte die Lehrerin im Ruhestand an sich also schon früh. Und dabei scheint sich-treu-bleiben eine Lebensmaxime nicht nur beim Malen. Vierzig Jahre hat Frau Petersohn unterrichtet, an einer Schule.

Und was sei ihr nun im Leben besonders wichtig gewesen, wollte Roland Rittig wissen. Die knappe Antwort: „Ich hatte Glück, ich bin am Leben.“ Und beschrieb damit die Kindheit mit der Flucht aus Breslau, zunächst nach Sachsen. Sie habe etwas aufbewahrt, das ihr wichtig sei, sagte Petersohn, sprang auf, um liebevoll und stolz kleine Teile eines Puppenstubengeschirrs auf ihrer Handfläche zu zeigen. Eine anrührende Szene, die unbeabsichtigt zum Thema Internationaler Museumstag passen sollte. Was nämlich wären wir ohne unsere Geschichte? Und was wären wir als die jetzige Generation ohne das Wissen, ohne die Geschichte der vorherigen Generation? Wer also ein Museum in Frage stellt, stellt nicht die Geschichte in Frage, sondern die Zukunft.

Ein schöner Vormittag. Still, besinnlich und voller Leben.

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Hinweis: die Ausstellung „Aquarelle und Zeichnungen“ von Charlotte Petersohn ist bis zum 1. Juli zu sehen.

About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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