Wie sich Zeitzer Kulturmanagement freiwillig selbst behindert
Ja, ja, die Kultur. Sie hat es nicht leicht in diesen Tagen. Auch nicht mit sich selbst.
Regelmäßige Leser-/innen auf ZeitzOnline wissen um das Bemühen der zentralen Vermarktung der kulturellen Angebote. Auch die in der Verantwortung der Stadt Zeitz selbst liegen. Gelegentlich hatte ZeitzOnline die Marketingkultur und die Effektivität des Kulturmarketings kritisch hinterfragen müssen. Nun gibt es erneut Anlass, auf einen Fall offensichtlichen Missmanagements hinzuweisen.
Auf den ersten Blick hielt ich es für einen cleveren Schachzug – zwei Veranstaltungen an einem Tag? Clever, die Besucher des Vormittags gleich auch noch für den Nachmittag zu begeistern? Und abends dann gleich noch der Austausch während der Sommersinfonie als Angebot? Doch weit gefehlt!
Seit Wochen hängen die Plakate und habe ich die Einladung zur Ehrung des Bischofs Julius von Pflug anlässlich seines 450. Todestages auf dem Tisch.
Titel: Erhalten, Ertragen, Erneuern; Datum: 6. September, 11:30 bis 15:30 Uhr, Schloss
Heute bekomme ich die Einladung zum Festakt für ein 10-Jähriges.
Titel: 2004-2014. 10 Jahre Schlosspark Zeitz; Datum: 6. September, 14:30 bis 17:00 Uhr, Klinkerhallen
Dass beide Veranstaltungen nicht denselben Veranstalter haben, kann als Entschuldigung für derartige Possen nicht herhalten, finde ich. Immerhin haben sie mehr als nur denselben Zaun der Veranstaltungsorte gemeinsam und niemand kann mir erzählen, die Stadt als Veranstalter des Festaktes habe von der Ehrung Pflugs zur selben Zeit nicht wissen können.
Als Schreiberling muss ich nun zwischen den Orten shuttlen, was sonst Interessierten auch so gehen wird.
Kann ich bis heute schon nicht nachvollziehen, dass die Highlights von Schlosspark und Moritzburg nicht auf kultur-zeitz.de gemeinsam vermarktet werden, stößt diese Parallelplanung auf völliges Unverständnis.
Doch wer weiß, womöglich irre ich mich? Womöglich war die clevere Idee ja, die Teilnehmer beider Termine könnten sich abends zur Sommersinfonie darüber austauschen? Allerdings mag ich nach dieser Posse nicht recht daran glauben, jemand hätte daran gedacht, dies bei der Sitzordnung zu berücksichtigen.