Possen und Peinlichkeiten 2016. Ein Rückblick
UNSER KLEINER SILVESTERRÜCKBLICK
Ein paar Dinge passieren doch immer, obwohl sie nicht passieren sollten.
Wir haben Sie noch einmal aufgespießt.
Luther war hier…
Warum er sich entsetzt abwendet
Das Museum Schloss Moritzburg ist bekannt für seine Sammlungen und erstklassig präsentierten Expositionen. Bis neuerdings Fremdveranstalter und Möchtegerngestalter mit besonderem Kunstverständnis das erste Haus am Platz mit Merkwürdigkeiten verhunzen. Wie Sie sehen wendet sich gar Luther entsetzt ab.
Eine Farce
Ein Wahl, die keine sein wollte
„Eine Stelle auszuschreiben, wochenlang Bewerbungen zu lesen, mit Bewerber*innen Vorstellungsgespräche zu führen, Bewerber*innen in die engere Wahl zu nehmen, sie zur Sondersitzung einzuladen und sich dann der Befassung zu verweigern – das grenzt schon Frechheit. So geschehen letzten Donnerstag im Zeitzer Stadtrat, der eigens für diese Personalangelegenheit einberufen wurde. Nicht irgendeine Personalangelegenheit. Es geht hier um eine*n Bürgermeister*in..“ (zeitzonline 25.09.16)
Auch wenn inzwischen die Bürgermeisterin gewählt ist, das landesweite Gelächter klingt noch in den Ohren.
Keine 100 Fragen
Pünktlich nach 100 Tagen im Amt fragten wir am 11. August beim neuen Oberbürgermeister nach.
Orientiert hatten wir unsere Fragen an den Antworten auf Fragen im Stichwahlkampf. Das war wohl die Zeit, als Fragen noch beantwortet wurden. Momentan sei keine Zeit kam zunächst als Antwort. Okay sagten wir uns, das wird wohl so sein.
Inzwischen ist Jahresende und es waren nicht etwa 100, es waren gerade 7 Fragen, die wir stellten. Nun machten wir uns selbst auf die Suche nach Antworten. Die Erkenntnis: es gibt wahrscheinlich gar keine.
Die Schwanenteiche?
Etwas von Übertragbarkeit
Am Ende freuen sich alle. Der Schwanenteich, dessen vor-sich-hin-gammeln beinahe zum Ganzjahresfüllsel der hiesigen Gazetten wurde, erblüht wieder. Blühen in bestem Sinne. Keine stinkige Brühe mehr und was noch nicht in Takt ist, das wird in Ordnung gebracht. Viel Öffentlichkeit und Spenden von Bürger*innen brachten Verantwortliche in Trab. Wenn diese Geschichte nicht so übertragbar wäre! Was auffällt: es gibt zunehmend mehr solcher „Schwanenteiche“ teilweise mittendrin. Ob immer erst öffentliche Anprangerung und Bürgerengagement zur Wahrnehmung durch Verantwortliche führen müssen?
Ein bisschen Netzwerken
Warum das teuer werden kann
Wenn diese und jene lokale E oder F oder G-Prominenz auf Einladung der Zeitzer Stadtwerke in der VIP-Lounge auf Schalke hocken – was gibt es da zu orakeln? „Ein bisschen Netzwerken“ eben wie der ehemalige Landrat das einordnet. Daneben dachte bisher keiner der nutznießenden VIP’s an so etwas wie Übernahme von Verantwortung. Nicht aus strafrechtlichen, doch wenigstens moralischen Gründen. Das Netzwerken indes war teuer und es könnte noch einmal richtig teuer werden. Dann nämlich, wenn des ehemaligen Geschäftsführers wirtschaftliche und ideelle Leistung vom Gericht anerkannt wird. Aber keine Sorge, wir kennen jemanden, der die Zeche bezahlt. Nicht der VIP, nicht die Stadtwerke – der Kunde bezahlt die Zeche.
Zehn zahme Ziegen
Und ein noch zahmerer Arbeitskreis
„Zehn zahme Ziegen zogen zehn Zentner Zucker zum Zeitzer Zug.“ Nun sollen 11 wichtige Menschen eine einzige zahme Ziege zünftig an ihren zukünftigen Standort ziehen. In einem Arbeitskreis. Nein, falsch, die 11 sollen ihn erst einmal finden, den Standort für die bronzene „Ziege mit Wagen“ von Roland Lindner.“ (zeitzonline, 3.09.16) Was für eine Posse. Inzwischen entschied das Volk. 200 davon jedenfalls. Ein gutes Beispiel für schlechtes City-Management.
Zwei Strünke…
…im Hof der Moritzburg
„Nachdem ein als Unterbau offensichtlich überfordertes Holzkreuz unter der sinnentleerten Last zu Bruch ging ergänzt nun eine der Figuren als stabilisierend-gestalterisches Element schlichter Kabelbinder. Der umfängt die ohnehin bedauernswert Ausdruckslose an Hals und Hüfte. Fest verzurrt mit dem Zeltgestänge die eine, ihr zwar zugewandt aber ohne erkennbare Funktion oder Aussage die andere, so stehen sie nun dort – zwei bizarre Strünke mitten im Elend einer nackten Bühne.“ (zeitzonline am 26. Juni 2016)
Und siehe, das Unheil ward behoben kurze Zeit danach.
Nichts verstanden
Pflug, schon wieder vermisst
Offiziell seitens der Stadt heftig kritisiert – unser Beitrag vom 3.9.2016. Wir kritisierten das Nichtvorhandensein der bedeutsamen Pflug-Ausstellung 2017 auf zeitz.de.
Was bleibt? Die Hoffnung im Rathaus werde 2017 geschnallt worum es geht. Und wie es geht.