Gewerkschafter erinnern und mahnen am Weltfriedenstag
In diesem Lager hätten 5.800 Menschen die Gräuel nicht überlebt, erzählt Lothar Csoßek. Sichtlich erregt weist der Rehmsdorfer auf den wieder aufkeimenden Rechtsextremismus in Deutschland hin. Verharmlosern und Leugnern der Geschichte müsse man entschlossen entgegentreten.
„Es darf kein Vergessen geben,“ sagte Johannes Krause am Denkmal des KZ-Außenlagers „Wille“ in Rehmsdorf heute am Weltfriedenstag. Der DGB-Kreisverband Burgenlandkreis legte, verbunden mit kurzen nachdenklich mahnenden Worten und einem Gedenken, einen Kranz nieder.
Zwischen Juni 1944 und April 1945 durchliefen etwa 8.600 Menschen das Arbeitslager »Wille« in Tröglitz und Rehmsdorf. Es waren zu einem großen Teil ungarische Juden, die von der SS über Auschwitz in das KZ Buchenwald deportiert worden waren. Weitere Zwangsarbeiter kamen aus Frankreich, Polen, Rumänien, Lettland und den Niederlanden.
Heute befindet sich dort eine Gedenkstätte, die TeilnehmerInnen des Gedenkens besuchten. Die Dokumentation ist beeindruckend. Es ist Lothar Csoßeks Verdienst, dass Dokumente und vor allem Aussagen von Zeitzeugen die Gräuel dieser Zeit beeindruckend anschaulich belegen.
Hintergrund
Die Produktion des Treibstoffwerks der Brabak wurde am 12. Mai 1944 durch schwere Bombenangriffe unterbrochen. Weil nötige Arbeitskräfte fehlten wurden bereits im Juni die ersten 200 jüdischen Häftlinge aus dem KZ Buchenwald. In Tröglitz wurde zunächst ein Zeltlage für 5.000 Zwangsarbeiter errichtet. Bis zum Jahresende 1944 entstand im nahen Rehmsdorf das Lager „Wille“ bestehend aus 18 Steinbaracken. Unter unvorstellbaren Bedingungen waren hier die Häftlinge nach ganztägig schwerer Arbeit zusammengepfercht. Unterernährt und nicht mehr arbeitsfähig zu sein war für viele Menschen das Todeurteil. Sie wurden zurück nach Buchenwald geschickt und gegen andere Häftlinge ausgetauscht.