Wie ZEKIWA-Gebäude zum Archiv wird
Wo einst mehr als 2.000 Menschen fast eine halbe Million Kinderwagen für In- Ausland baute drohte nach Jahrzehnte langem Leerstand der Verfall, denn 1991 wurde die Produktion eingestellt. Seit dem steht die seit 1995 unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus der Gründerzeit leer. 2010 erwarb die Stadt die beeindruckende Industriearchitektur. Nun gibt es mit der beabsichtigten Nutzung als Archiv eine förderfähige Anschlusslösung. Mit 15 Millionen Euro wird dem Verfall des ZEKIWA-Hauptgebäude zu Leibe gerückt. Das meiste davon sind Fördermittel (93%).
Eine Begehung für die Presse legte heute (6.10.) Zeugnis über den Baufortschritt ab. Wir hatten anderes vor und schöpfen aus dem Pressematerial der Stadt Zeitz.
Oberbürgermeister Christian Thieme demonstrierte die Baufortschritte gemeinsam mit Christian Villiers, Sachgebietsleiter Stadtentwicklung, Sven Lautenschläger, Sachgebietsleiter Stadtarchiv und Sören Burkhardt von dem beauftragten Architektenbüro „Thoma Architekten“.
Zur Finanzierung o.g. Gesamtbedarfs schreibt sie Stadt Zeitz: „Die Sanierung zur Umnutzung der Obergeschosse im ehemaligen ZEKIWA-Hauptgebäude konnte mithilfe einer 93-prozentigen Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 10,6 Mio. € gefördert werden. Der Eigenanteil der Stadt Zeitz beträgt rund 770.000 €. Das Sanierungsvorhaben zur Umnutzung der Obergeschosse des Industriedenkmals ist verbunden mit der Beseitigung der Hochwasserschäden 2013 im Untergeschoss des Hauptgebäudes, für die ebenfalls eine Zuwendung gemäß der Richtlinie Hochwasserschäden Sachsen-Anhalt 2013 von rund 3,6 Mio. € gewährt wurde (100-prozentige Förderung).“
Während in den Obergeschossen das Zeitzer Stadtarchiv geplant ist, werden für die künftigen Gewerberäume im Erdgeschoss Mieter gesucht. 1.090 m² sollen hier in zwei Gewerbeeinheiten angeboten werden. Für die 6,50 m hohen Räume rechnet die Stadt mit einer Kaltmiete zwischen 4,50 bis 6,00 Euro je Quadratmeter. Zugelassen sind Gewerbe, die das Wohnen nicht erheblich stören (sogenanntes „Mischgebiet“), zum Beispiel Autohändler, Kreativwirtschaft, Restaurant und ähnliche.
Das künftige Archiv wird über vier Etagen großzügig. Allerdings wird es nicht nur ein reines Archiv im klassischen Sinn. Es wird öffentliche, nicht öffentlich und halböffentliche Bereiche geben. In den öffentlichen/halböffentlichen Bereichen wird Raum für Wechsel- und Dauerausstellungen geschaffen. Vortrags- und Seminarräume eröffnen einiges Möglichkeiten. Die Technikzentrale wird im Dachgeschoss, also nun wirklich hochwassersicher aufgebaut.
Ohne Fördermittel wäre dieses große Projekt von der Stadt nicht zu realisieren. Der Förderhinweis:
Fotos: Stadt Zeitz