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Demografie als Temperaturmesser

Demografie als Temperaturmesser

Städteforen diskutieren über schrumpfende Städte. Und ihre Chancen.

Für ihn sei Demografie kein Schreckgespenst sondern ein „guter Temperaturmesser“ für gesellschaftliche Entwicklungen. Gerade in den „mittleren Maßen und Größen“ kleiner und mittlerer Städte wie Zeitz sehe er die größten Chancen. Bevölkerungsschwund, Überalterung und Leerstand haben viele Städte gemeinsam. Es sind also auch für Zeitz keineswegs Alleinstellungsmerkmale. Und für Professor Werner Nell von der Martin Luther Uni Halle-Wittenberg sind sie vor allem kein Grund, mit Demografie dunkle Weltuntergangsbilder an die Wand zu malen oder Geisterstadtszenarien zu projizieren. Nell referierte beim 18. Vernetzungstreffen der Städteforen Mitteldeutschlands gestern (26.4.) in der Alten Stadtbibliothek. Übergreifendes Thema war „Schrumpfende Städte“. Für den Professor sei im Thema Demografie viel mehr einzubeziehen als nur Geburten- und Sterberaten. So könnten kleine und mittlere Städte etwa am ehesten ganz einfache menschliche Bedürfnisse wie Überschaubarkeit, gute Nachbarschaft und Beteiligungsmöglichkeiten befriedigen. Es käme für sie aber darauf an, sich ihrer Stärken bewusst zu werden und sie zu kommunizieren.

Wie nun Initiativen in eben diesen Städten das Potenzial ihrer „Überschaubarkeit“ nutzen, Möglichkeiten der Partizipation schaffen und die Organisation guten Lebens realisieren, darum ging es in den zwei Tagen in Zeitz. Spannend zu sehen, wie bürgerschaftliches Engagement in Halle alte Bausubstanz erhält, in Magdeburg das Geschäftsstraßenmanagement organisiert ist oder in Altenburg Bürgerinitiativen in der Stadtpolitik aktiv mitmischen. Aus Chemnitz kamen unterschiedliche Ansätze zur nachhaltigen Nutzung der unzähligen Aktivitäten während der Zeitz als Europäische Kulturhauptstadt.

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Der Präsentation Zeitzer und anderer Initiativen folgte ein gemeinsamer Rundgang durch das Gründerzeitviertel. Hier ist gut ablesbar, wo durch gut sanierten Wohnungsbestand Belebung erfolgen konnte und wie es aussieht, wenn Eigentümer eher auf schnelle Rendite als denn langfristige Entwicklung aus sind. Gegensätze, die an manchen Ecken doch recht krass ausfallen, wie die Teilnehmer fanden. Auf dem Rückweg zeigte Anke Wagener, welche Ansätze das Quartiersmanagement wählt, um potenzielle Eigentümer für Häuser zu gewinnen.

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Für zeitzonline interessant war zu hören, wie in anderen Städten zumeist ehrenamtliches Engagement aufgestellt ist, was sie auf welchen Wegen erreichen und wie das Zusammenspiel mit Verwaltungen funktioniert. Und sowieso nicht neu ist die Erkenntnis, dass der offene gegenseitige Austausch von Erfahrungen hilfreiche Impulse für das eigene Tun bringt. Mindestens. Aus Zeitz ist übrigens bislang der Kultur- und Bildungsstätte Kloster Posa e. V. Mitglied im Netzwerk. Ein Stadtforum Zeitz befindet sich in Gründung.

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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