Offenes Studio debattiert „Zeitz im Entwurf“
Als am Ende drei Gruppen Zeitzerinnen und Zeitzer am Zug waren, im Plenum ihre Schwerpunkte für die Entwicklung der Stadt zu erläutern, waren sie sich in einigen Punkten ziemlich nahe. Bildung vor allem sei wichtig, mehr Orte mit hoher Aufenthaltsqualität würden gebraucht, alte Bausubstanz dürfe nicht vorschnell beseitigt und aus den Vorzügen der Elsterstadt könne ohnehin mehr gemacht werden. Die Weiße Elster im Stadtgebiet als Lebensraum zu erschließen, um ihr das Trennende zu nehmen war ebenso im Gespräch wie frische Ideen für Zwischennutzungsmodelle an Baulücken oder im Leerstand.
Zuvor hatten die Teilnehmenden am offenen Studio „Zeitz im Entwurf“ ausgiebig Gelegenheit, ausliegende Freiraum- und Stadtplanungsentwürfe von Studierenden anzusehen und darüber zu diskutieren. Die Entwürfe bargen jede Menge Gesprächsstoff. Denn hier wandelte sich eine gegenwärtig versiegelte Parkfläche in einen grünen Erlebnis- und Erholungsraum, dort werkelten in einer Art PopUp-Werkstatt inmitten der Stadt Frauen und Männer an Stadtmöbeln für Freiräume und stand da nicht gestern noch Haus? Das ist schon spannend, wie Dritte – von außen Kommende – unsere Stadt sehen und welche Ideen sie haben, offensichtlich noch brach liegendes Potenzial, lokale Schätze zu heben. Dabei, auch das ist zu lernen, muss nicht alles, was etwa die Aufenthaltsqualität einer Stadt erhöhen kann, Millionen kosten. Manchmal braucht es eine Idee, den Anfang, aktive Menschen und ein bisschen Durchhaltewillen. Schon deshalb sind diese studentischen Arbeiten und der Austausch darüber von großem Wert. Mindestens sind sie wichtige Impulsgeber, regen zu neuem Denken an, öffnen den Blick. Auch das braucht eine Stadt mit diesen Herausforderungen.
In die Alte Stadtbibliothek eingeladen hatte die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Im Rahmen des Projektes „Transfer durch Kokreation – Handlungskompetenz der Kommunen stärken“ haben im Oktober 70 StudentInnen der Landschaftsarchitektur gemeinsam Zeitz erkundet, dokumentiert und analysiert. In den Folgemonaten arbeiteten sie intensiv an den heute erstmals präsentierten freiraum- und stadtplanerischen Konzepten. Ihnen ging es nun darum, mit ZeitzerInnen, sozusagen den Bedürfnisträgern, ins Gespräch zu kommen und eine Rückmeldung zu erhalten.
Wer gerne zum Offenen Studio kommen wollte und verhindert war, der bekommt eine zweite Chance. Denn angekündigt ist für den 18. Juni eine weitere Runde im Rahmen des Aktionssommers „Überirdische Zeitz“ an der Bluebox (dem Zwürfel) auf dem Zeitzer Schützenplatz. Dem Vernehmen nach soll eine Zusammenfassung des Projektes auch als Broschüre erscheinen. Und: zeitzonline wird am Ball bleiben und berichten.
Demnächst in KulturZeitz
23. ZEITZER LICHTERFEST
Badstubenvorstand 17a, 06712 Zeitz
EIERSCHECKE IM MAI – DRESDEN PUNK IN ZEITZ
Kloster Posa 2, 06712 Zeitz
SPIEL.STADT – Theater für alleWöchentlich
Geußnitzer Straße 10, 06712 Zeitz
MÖBELBAUWORKSHOP AM SCHÜTZENPLATZ
Schützenplatz, 06712 Zeitz