Glasarche 3 setzt in Münster ein Zeichen
Was dem gemeinen Zeitzer als erstes auffällt in Münster sind die vielen jungen Menschen. Dann kommen gleich unzählige Fahrräder – 400.000 sollen es sein auf 300.000 Menschen, so wurde ausgerechnet. Wild beschmierte Fassaden suchst du ebenso vergeblich wie leere Schaufenster und unfreundliche Menschen. „Glücksregion Münsterland“, damit wird hier geworben. Und tatsächlich, nach dem SKL-Glücksatlas gehören die Münsteranerinnen und Münsteraner zu den glücklichsten Menschen im Land. Was für ein Glück für die Glasarche, die seit gestern hier an der Kirche St. Petri liegt.
Glückliche Menschen, das sind dann wohl auch jene, die an andere Menschen denken, an jene mit weniger Glück – etwa die auf der Flucht sind.
„Ein Zeichen der Menschlichkeit mitten in Münster“
Das Bistum Münster, die Caritas und die Akademie Franz Hitze Haus als Protagonisten ihres Aufenthalts hier verstehen die Glasarche als ein Zeichen der Menschlichkeit. „In einer Zeit, in der Flucht wieder vor allem als Problem verhandelt wird, erinnert die Glasarche daran, dass es um Menschen geht – um Leben, die auf der Suche nach Schutz verloren gehen,“ heißt in der heute veröffentlichten Pressemitteilung. Mit der Glasarche, die bis zum 10. März 2026 vor dem Haupteingang der Petrikirche steht, möchten sie hier „einen Ort schaffen, der zum Nachdenken, zum Gebet und zum Gespräch anregt – und daran erinnert, dass jedes Menschenleben kostbar ist„. Gefragt sei jetzt eine Verantwortung, die uns alle beträfe. Sie zeige sich auch in der Sprache, mit der über Schutzsuchende gesprochen wird: „Denn Sprache schafft Realität und entscheidet mit darüber, wie wir ihnen begegnen – ob mit Angst und Abwehr oder mit Empathie und Respekt.“
Was sich schon gestern während des Aufbaus zeigte, findet bei unserem Besuch heute seine Fortsetzung: die Menschen bleiben stehen, schauen, berühren das Material, kommen miteinander ins Gespräch. Das wird den Protagonisten gefallen und das gefällt auch Rainer Helms vom LPV Zeitz, der einst Idee zur Glasarche und ihrer Reise hatte: „Das Kunstwerk in Zusammenhang mit unserer Verantwortung für andere Menschen zu bringen, das ist eine zutiefst menschliche Geste. Wir freuen uns sehr über den Zuspruch, den die Glasarche hier in Münster findet.“
Demnächst in KulturZeitz
ONE VIOLIN ORCHESTRA – CHRISTMASKONZERT
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DAS GEHEIME LEBEN DER PIRATEN
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