Busbahnhof und Baenschstraße freigegeben
Mit Blick vom Osten vermittelt die Dachkonstruktuion Leichtigkeit. Wie Kranichflügel, die gleich abheben, samt dem neuen Busbahnhof darunter.
Hier hatten sich zur Feier des Tages die Vorschulkinder der Gruppe „Bienen“ der Integrativen Kindertagesstätte Musikus ein kleines Programm ausgedacht. Denn heute (08.12.) gab heute Oberbürgermeister Christian Thieme die Beanschstraße nebst neuem Busbahnhof für den Verkehr frei. Ab Samstag wird dann hier der zentrale Knotenpunkt des Busverkehrs rund um die Elsterstadt den regulären Betrieb aufnehmen. Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Zeitzer Stadträte, Pressevertreter und zahlreiche Beteiligte des Bauprojektes wohnten der offiziellen Freigabe bei.
Lage, Anordnung und Wegeführung des Busbahnhofes bringen beträchtliche Vorteile. Zum Beispiel für Sehbeeinträchtigte durch die taktile Wegeführung zu sämtlichen zugehörigen Service- und Einstiegspunkten, am Busbahnhof selbst bis hin zum Bahnhof. Insgsamt können die Bussteige von 8 Bussen unabhängig voneinander aus Ost- und Westrichtung angefahren werden. Längere Wendemanöver wie einst fallen dadurch weg. Installiert demnächst eine digitale Anzeigentafel zur Information der Fahrgäste über aktuelle Ankunfts- und Abfahrzeiten von Bus und Bahn.
Mit Parkplätzen, dem Zentralen Busbahnhof und dem Bahnhofsvorplatz wurde eine Baufläche von fast 6.000 qm neu ausgebaut. Dazu gehören zwei Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, Park & Ride sowie Bike & Ride.
Zur Deckung der Gesamtkosten von 3,6 Mill. Euro stammen rund 2 Mio. Euro aus dem Hochwasserfonds des Landes Sachsen-Anhalt, rund 1,3 Mio. Euro aus dem Schnittstellenprogramm der NASA sowie rund 320.000 Euro aus Eigenmitteln der Stadt Zeitz. Die 100-Prozent-Förderung aus dem Hochwasserfonds für die Sanierung der gesamten Baenschstraße inklusive Busbahnhof beträgt ca. 3,25 Mio. Euro, gibt die Stadt an.
In Sachen Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und des zentralen Busbahnhofes ist die ordentliche Investitionssumme gut angelegtes Geld. Dennoch gibt das Projekt auf einige Fragen unserer Zeit noch keine Antworten. So ist etwa für die großzügigen nahezu waagerecht liegenden Stahlblechüberdachungen die Anbringung von PV-Modulen in der Planung nicht mitgedacht. Für das auf den großzügigen Flächen anfallende Regenwasser wären statt der Ableitung auch Formen wenigstens einer teilweisen Nutzung mit Auffanglösungen möglich. Nicht eben von Vorteil ist die Neigung eines großen Teils der Glasüberdachung, auf der sich schon im August begann, das Laub zu sammeln, das zu entfernen nur mit zusätzlich gesicherter Dachbesteigung möglich sein wird. Und schließlich: ob die Anzahl der zuvor gefällten Bäume tatsächlich so notwendig war, darf durchaus bezweifelt werden. Gute Gründe, bei künftigen Planungen auch umwelt- und klimarelevante Betrachtungen vorzunehmen.
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