Dezember 04, 2024

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„WENDEKINDER“ – PHILIPP BAUMGARTEN, FOTOGRAFIE

Sonderausstellung (mit Buchbegleitung)

Seit den 2000er Jahren erkundet Philipp Baumgarten mit der Kamera die Gegenden seiner Herkunft: Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Auf seinen Bildern findet sich häufig das, was von der ehemaligen DDR übriggeblieben ist: Landschaften geprägt vom Tagebau, Plattenbauviertel, verlassene Industriebrachen.

Es sind Orte im Zustand verzögerter Transformation, im Schwebezustand, wo Neues nicht selbstverständlich ist, sondern heraussticht. Und: Sie spiegeln auch das Lebensgefühl einer Generation, die sich mit den Erfahrungen in der Nachwendezeit, der ostdeutschen Sozialisation oder mit der aktuellen Aufarbeitung ihres „DDR-Hintergrunds“ beschäftigen.

Philipp Baumgartens Fotografien dokumentieren einen Prozess des sich immer wieder neu Verhalten-müssens zur eigenen Geschichte und Identität. Sie machen das gleichzeitig Angezogen- und Abgestoßen-werden von der eigenen Herkunft spürbar. Er beschreibt das Lebensgefühl einer Generation, die hin- und hergerissen ist zwischen Ost und West, dem Annehmen und der Überwindung dieser Dichotomie, der Identitätsbildung und -ablehnung.

Die Fotografien sind vorwiegend in den 2010er Jahren aus einem jeweiligen Gefühl heraus entstanden, das sich retrospektiv mit Blick auf die Bilder ändert. Eine einst als selbstironisches Augenzwinkern entwickelte Fotografie kann mittlerweile bedrückend oder sogar zynisch anmuten. Ein romantischer oder hoffnungsvoller Blick weicht Melancholie und sogar Wut. Jugendliche Polemik weicht Resignation. Aber auch das, was einst als trister Leerstand gesehen wurde, kann heute als potentieller Freiraum wahrgenommen werden. Es ist ein Spiel mit Klischees, dass unter den Folgen jener Transformationsjahre und der verblassenden Erinnerung manchmal zur Nostalgie verklärt wird.

Kindheit zwischen DDR-Abwicklung und US-Popkultur

Die Ausstellung wird begleitet von dem Bild-Textband „Ostflimmern“ – Wir Wende-Millennials, herausgegeben von Philipp Baumgarten und Annekathrin Kohout. Es erscheint im September im Mitteldeutschen Verlag. Im Klappentext heißt es:

Plattenbauviertel, unkenntlich gemachte Denkmäler und Billig-Discounter: Die Fotografien von Philipp Baumgarten haben ein Dutzend namhafte Autorinnen und Autoren dazu inspiriert, ihre Erfahrungen in der Nachwendezeit zu beschreiben. Ihre Stimmen geben Einblick in eine Generation, deren ostdeutscher Hintergrund oft wie ein Phantomschmerz erscheint und im Spiegel des „westdeutschen Blicks“ bis heute präsent ist. Als Kinder der 1990er Jahre, geprägt von Industriebrachen einerseits und US-amerikanischer Popkultur sowie der globalen Digitalmoderne andererseits, betrachten sie kritisch, aber auch mit Nachsicht ihre Kindheit und die Zeit seit der Wiedervereinigung. So entwerfen die Fotografien, Gedichte, Kurzgeschichten und Essays ein Bild vom Gegenwartsgefühl einer Generation, die hin und her gerissen ist zwischen Ost und West auf der Suche nach der eigenen Identität.
Mit Texten von Elisabeth Heyne und Alexander Wagner, Peter Hintz, Marlen Hobrack, Paula Irmschler, Sebastian Jung, Annekathrin Kohout, Nhi Le, Anne Ramstorf, Lukas Rietzschel, Valerie Schönian, Philipp Schreiner, Greta Taubert sowie Anne Waak.“

Philipp Baumgarten/Annekathrin Kohout (Hg.)
Ostflimmern
Wir Wende-Millennials

Bild-Text-Band
ca. 160 S., geb., 160 × 240 mm, Farbabb.
ISBN 978-3-96311-944-6

Fotos: Philipp Baumgarten

Datum

27 Okt 2024 - 02 Mrz 2025
Läuft aktuell…

Uhrzeit

10:00 - 16:00
Museum Schloss Moritzburg

Veranstaltungsort

Museum Schloss Moritzburg
Schloßstraße 6, 06712 Zeitz
Website
https://museum-moritzburg-zeitz.de
Kategorie
Museum Schloss Moritzburg

Veranstalter

Museum Schloss Moritzburg
Telefon
03441 212546
E-Mail
moritzburg@stadt-zeitz.de
Website
https://museum-moritzburg-zeitz.de/

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