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Facebookfreunde und die Lesefreude

Facebookfreunde und die Lesefreude

Warum „gefällt mir“ längst nicht heißt „gelesen“

von Reiner Eckel

facebookfreunde

 

Hin und wieder wird sich diese(r) und jene(r) Facebookfreund(in) freuen über jede Menge “Likes” und “Sharings”. Lassen wir ihnen die Freude. Vielleicht gehören sie zu jenen, die Liken und Sharen wie eine Art Hobby betreiben, es als sportlichen Wettbewerb nehmen. Ich like mehr als du. Habe eben noch schnell geliked und geshared.

Der Blick in Facebooks Statistik ist aber nur für den sportlichen Hobby-Liker erquicklich, der nicht selbst Beiträge produziert sondern, was ja in Ordnung ist, eher die Neigung hat, Beiträge anderer zu verbreiten oder so tun als hätten sie ihm gefallen. Für den allerdings, der mit redaktioneller Arbeit befasst ist, Texte schreibt, an Artikelbildern fummelt und mit Links und Zusatzinformationen zur Erhellung beitragen will folgt beim Blick in die Statistik regelmäßig die Ernüchterung. Jedenfalls spätestens beim zweiten Blick.

Soweit er nur die Facebookstatistik bemüht, bekommt er dort noch suggeriert, wie fleißig sich doch die Facebookfreunde an seinen Beiträgen abgearbeitet hätten, sie zuhauf teilen, vielfach kommentieren und liken. So toll finden sie das. So kann es passieren (und das passiert ständig), dass laut Facebookstatistik 1.000 User den “Beitrag gesehen” haben, er 40 Mal geliked wurde und an die 30 Mal geteilt. Von den Kommentaren ganz zu schweigen.
Nur, die Mühe, den Beitrag auch zu lesen machten sich nicht einmal einmal 20 User, wie der Autor in der Blogstatistik erkennen muss.

Wie aber kann ich einem Freund etwas empfehlen, das ich nicht einmal gelesen habe? Und habe ich es nicht gelesen, wie kann es mir gefallen? Noch spannender, wie kann ich kommentieren, was ich nicht las? Was Insider längst wissen, häufig werden nicht die Beiträge sondern die Kommentare kommentiert. Gelegentlich kommen dabei ulkige, auch böse Sachen heraus.

Und was lerne ich nun daraus? Lesen bildet mehr als Liken. Sharen macht Spaß, wenn du sicher bist, anderen keinen Schmarren zum Lesen zu empfehlen.
In diesem Sinne: lasst es euch gefallen und teilt es mit anderen, das Lesen.

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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