Anke Wagener, Quartiersmanagerin mit Netzwerkerfahrung
Wenn Ihnen das Gesicht der jungen Frau bekannt vorkommt, kann es sein sie ist Ihnen schon einmal begegnet – bei einer Veranstaltung, Ausstellungseröffnung oder an Orten, wo sich in Zeitz Menschen treffen und über Zukunft reden. Anke Wagener ist gebürtige Zeitzerin, verbrachte Kindheit und Jugend hier. Seit geraumer Zeit ist sie wieder in der Heimat aktiv, seit Januar als Quartiersmanagerin für die Innenstadt. Sie selbst sagt dazu:
„Nachdem ich in den 90er Jahren mit Ausbildung und Beruf die Stadt verlassen habe, bin ich seit ca. 6 Jahren wieder hier aktiv. Mein Mann und ich konnten zwischenzeitlich kulturelle und bauliche Projekte anstoßen oder uns daran beteiligen. In der Scharrenstraße haben wir selbst ein Gebäude saniert, das eigentlich schon aufgegeben war. Dafür konnten wir Mitstreiter gewinnen, die sich des, ebenfalls leer stehenden, Nachbarhauses angenommen haben. Ich habe gemerkt, dass man viel bewegen kann, wenn man sich austauscht und andere begeistert. Es gibt bereits viele größere und kleinere Initiativen, oft wissen diese jedoch nichts voneinander. Dieses Netzwerk miteinander zu verbinden, halte ich für sehr wichtig, um Schwung in die Sache zu bringen. Bei mir laufen derzeit erste Anfragen für Ideen in Wirtschaft und Kultur ein. Dass diese Anfragen einen Adressaten finden und im besten Fall erfolgreich werden, das sehe ich als eine meiner wichtigsten Aufgaben“.
Mittwochs, ab 9:00Uhr, WOW Coworkingspace, Roßmarkt 13A
Telefon: 0157 – 812 837 21 / E-Mail: quartiersmanagement-zeitz@posteo.de
Netzwerken, Ideen haben, Kommunizieren und Ideen umsetzen, das kann sie. In Leipzig hat sie nach der Wende mit einem Verein Häuser durch innovative Nutzungsideen vor dem Verfall gerettet. Ideen und eine Idee davon zu haben, wie man sie kommuniziert und umsetzt, das ist genau das, was wir in den nächsten Jahren brauchen. Denn in den meisten Mittelstädten wie Zeitz zeigt sich, das Modell der Innenstadt als Einkaufsmeile allein funktioniert nicht mehr. Zu viel hat sich in den städtischen- wie den Bevölkerungsstrukturen und im Verhalten der Menschen geändert. In Zeitz kommen Überalterung, Bevölkerungsschwund und Leerstandsentwicklung erschwerend hinzu.
Genau diese Problematik hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung mit dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ aufgegriffen. Zeitz hatte sich darauf beworben und im letzten Jahr den Förderbescheid erhalten (zeitzonline berichtete). Ein Bestandteil der Förderung ist eben das Quartiersmanagement, mit dem seit Januar Anke Wagener betraut ist. Sozusagen die Schnittstelle in der Kommunikation und Abstimmung zwischen Eigentümern, Anwohnern und Bürgern, Vereinen, Händlern und Wirtschaft sowie Politik und Verwaltung. Bleibt zu wünschen, dass sich eine beidseitig – ja mehrseitig – fruchtbringende Zusammenarbeit entwickelt. Denn die Innenstadt neu denken, das braucht viele.
Quelle: Pressestelle Stadt Zeitz, Foto Lars Werner
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