Zeitzer Stadtarchiv im Umzugsstress
Es ist zwar noch ein Stück hin, aber Sven Lautenschläger und Chris Straßburger haben alle Hände voll zu tun. Wenn 150 Tonnen Archiv- und Kulturgut umziehen, dann ist das kein Spaziergang. Sichten, umzugsfähig verpacken und signieren – schließlich soll das wertvolle Gut aus der Moritzburg heil im neuen Gebäude ankommen. Und dort schnell wieder einsortiert werden. Eine Kernerarbeit. Zumal es das tägliche Geschäft ja auch noch gibt, wenn auch mit Einschränkungen.
Archiv ab Juni 2022 nicht zugänglich
Einmal so für den Transport aufbereitete Bestände sind natürlich dann für die Benutzung gesperrt. Deshalb wird das jetzige Stadtarchiv ab 1. Juni 2022 für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sein. Damit verbunden sind dann vorrübergehende Verzögerungen in der Bearbeitung von Anfragen und Anliegen. Unabwendbare, zeitlich gebundene Anfragen werden jedoch weiterhin bearbeitet.
Stadtgeschichte in neuer alter Hülle
Mit der Sanierung und dem Einzug des Stadtarchives bekommt das ZEKIWA-Hauptgebäude ein zweites Leben. Das wird zur eigenen bedeutenden Geschichte Zeitzer Industriekultur nun die Stadtgeschichte seit dem 14. Jahrhundert beherbergen. Auch die Zukunft. Ein wichtiger Ort für die Zeitzer Indentität.
Künftig wird es neben dem Stadtarchiv in dem attraktiven Gebäude auch Flächen und Räume zur öffentlichen und halböffentlichen Nutzungen geben. Es wird so ein zwar archivarischer aber zugleich ein lebendiger Ort werden.
Alltagsgeschäft und Digitalisierung
Der Umzug allein wird eine Herausforderung. Die eigentliche Arbeit der Mitarbeiter des Stadtarchives bleibt dennoch nicht etwa liegen. So wurden im abgelaufenen Jahr 468 Anliegen bearbeitet.
Dabei entfielen etwa die Hälfte auf genealogische Anliegen. Das umfasst nicht nur Recherchen für private Familienforschungen, sondern auch für Angelegenheiten der Erbenermittlung oder in Nachlassangelegenheiten.
Großes Thema im Stadtarchiv ist die Digitalisierung von Findmitteln. Man arbeitete konsequent am Projekt der Retrodigitalisierung von Findhilfsmitteln, heißt es in einer Pressemitteilung heute. So sei die Zahl der digital erfassten Bauakten auf 8.882 Verzeichnungseinheiten gestiegen und seien von 9 Landgemeinden des ehemaligen Altkreises Zeitz die Findhilfsmittel der Bauunterlagen digital erfasst worden. Als Vorarbeit auf den Umzug wurde eine Revision des gesamten Zeitungsbestandes durchgeführt. Im Zuge dessen alle Zeitungsbände gesichtet und insgesamt 1.236 Zeitungsbände digital erfasst als auch die Schadensbilder kategorisiert.
In diesem Jahr werden noch die Bürgerbücher der Stadt Zeitz aus den Jahren 1599 – 1853 digitalisiert. Im nächsten Schritt werde der einfache Online-Zugang zu diesen Archivalien ermöglicht.
Quelle: Pressestelle Stadt Zeitz
Fotos: © Stadt Zeitz/ Foto im Text „Sven Lautenschläger (links), Leiter des Stadtarchives und Chris Straßburger, Mitarbeiter im Stadtarchiv, sichten alle Unterlagen, bevor diese für den Umzug ins das neue Domizil verpackt werden.“
Demnächst in KulturZeitz (Änderungen vorbehalten)