November 24, 2024

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„Passion Zeitz“ Was für ein Stück Heimat!

„Passion Zeitz“ Was für ein Stück Heimat!

Hans-Joachim Richters Buch über Arthur Jubelt ergänzt und überarbeitet

Passion Zeitz
Arthur Jubelt – Vision und Wirklichkeit

„Richter leistet mit seinem Beitrag einen nicht zu unterschätzenden Dienst an seiner Heimatstadt, indem er mit einer Vielzahl seltener Fotos, die sich wahrscheinlich nur noch in seinem Besitz befinden, vor allem aber auch durch beeindruckende Hintergrundinformationen zu Personen und Geschehnissen, eine neue Sicht auf das frühere wie gegenwärtige Zeitz ermöglicht.“
Gerald Wiemers, Leipzig (Neues Archiv für sächsische Geschichte 87 (2016)

Es kommt nicht von ungefähr, dass es dieses Buch in der Zeitzer Öffentlichkeit nicht leicht hat. Zu unrecht wohlgemerkt. Akribisch hat Richter in Jahrzehnten Dokumente, Stimmen und Nachweise gesammelt, man ist versucht zu sagen wie ein Ermittler, um sich den verdienstvollen wie umstrittenen Arthur Jubelt und seine Zeit ins Heute zu holen. Das mag noch immer nicht jedem recht sein, denn statt sich Zeitzer öffentliche Stellen um die Vermarktung dieses Werkes reißen, fand der Autor nur in der Zeitzer Tourist Information dabei Unterstützung.

„Passion Zeitz – Arthur Jubelt – Vision und Wirklichkeit“ ist ein repräsentatives Werk des ehemaligen Zeitzers Hans-Joachim Richter, das in noch nie dagewesener Form die zurückliegenden 100 Jahre unserer Heimatstadt beleuchtet, ja sie ausleuchtet. Sie bringt Wahrheiten ans Licht, die auszusprechen Richter ohnehin niemals müde wird.

Es werden in diesem Buch in über 50 Jahren der kargen Dokumentenlage mühsam entlockte Geschehnisse, insbesondere aus den 1920/30/40er Jahren, in ihrer Komplexität erstmals öffentlich behandelt. Richter setzt bis heute gemiedene Wahrheiten ins Bild und in Text, die selbst kundige Zeitzer in Erstaunen versetzen dürften. Ein noch immer gewagtes Vorgehen, das nur im Eigenverlag realisierbar scheint.

„Während Jubelt-Kritiker die Vita des kaisertreuen Zeitzers meist aus heutiger Sicht bewerten und nur ihre eigene Deutungshoheit über Zeit, Personen und Ereignisse als maßgeblich betrachten, lässt Richter vor allem Zeitzeugen sprechen,“ schreibt der Zeitzer Stadtgeschichtskenner Roland Seidelt, „Es gibt geradezu eine Flut an Informationen, die so oder in diesem Zusammenhang bisher noch nie dargestellt wurden. Gleiches gilt für die zahlreichen Fotos. Nicht die in vielen historischen Beiträgen immer wiederkehrenden und mittlerweile sattsam bekannten Ansichten. Richter bringt Neues, bisher noch nie Gesehenes. Und auch das reichlich. Und Richter wäre nicht Richter, wenn es nicht auch jede Menge zwischen den Zeilen zu lesen gäbe.“

Der Autor erreicht seine Leser*innen auch emotional. Die komplizierte Lebensgeschichte Jubelts – „Verleger, Publizist, Heimatforscher, Kunstsammler, Stifter, Oberbürgermeister“ – 1947 Tod in Buchenwald, bindet Richter in den jeweiligen Zeitgeist ein indem er Mitstreiter und Gegner zu Wort kommen lässt.
„All das schildert der Autor eindrucksvoll, nachvollziehbar, abwägend und bis an die Grenzen, die dem Historiker gesetzt sind“, heißt es in einer über die 2015 erschienene 1. Auflage der „Passion Zeitz“ im „Neuen Archiv für sächsische Geschichte“ 2016 verfassten Rezension.

Jubelts Biographie zieht sich als roter Faden durch das kompakte, mit rund 400 großformatigen Seiten und über 700 Abbildungen ausgestattete Zeitz-Werk. „Die Tiefe der Anmerkungen macht den besonderen Wert eines Buches aus“, so die jüngste Äußerung eines bekannten Wissenschaftsautors. Richter bietet auf 94 Seiten reichlich davon, neuerlich ergänzt mit Randillustrationen.

Dem insgesamt schwer lastenden Stoff, der selbst Insidern einiges abverlangt, versteht er  Entspanntheit und bisweilen Poesie des Alltags abzugewinnen. Der Leser erhält so eine lebendige Vorstellung von der Person Arthur Jubelt, seinen Prinzipien, Vorlieben und Problemen bei der Realisierung seiner Wünsche für Zeitz.

Fakten gestützt und doch emotional schreibt Richter so, dass dem Leser genügend Freiraum bleibt zu entscheiden, ob Arthur Jubelt „Verständnis, Sympathie und Dank verdient“, wie einführend bemerkt wird.

Wer sich auf die Lektüre einlässt, wird mit Lebensnähe zu den Ereignissen, vielleicht sogar zu neuen Einsichten geführt. Denn Richters Querverweise ins Heute haben nicht nur bezüglich denkmalpflegerischer Betrachtungen ein Höchstmaß an Aktualität. Sie sind spannend und anregend. Richters „Passion Zeitz“ gibt in vielen Passagen wertvolle Anregungen zum zukünftigen Handeln der Akteure im Rathaus, nicht nur was den Umgang mit Arthur Jubelt betrifft.

Seit Erscheinen des Buches 2015 hatte sich Hans-Joachim Richter um eine verbesserte und ergänzte Auflage bemüht, die nun in 40 Exemplaren vorliegt. Trotz der textlichen Tiefe und über 200 neuen, zumeist unveröffentlichten Fotos sei noch nicht mehr auf `s Papier gebracht, als die Spitze des Eisberges dieses Zeitzer Themas des 20. Jahrhunderts schlechthin, schätzt Richter ein.

Die mit Daten und Geschichten reichlich ausgestattete „Passion Zeitz“ könnte sich neben der  längst etablierten „Unsre Heimat im Bild“ Arthur Jubelts als weiteres Nachschlagewerk für alle Zeitzer erweisen, die es mit der Geschichte ihrer Heimat ernst meinen. Dankbar bewertet Richter die Anregungen von Insidern, die ihm bei der Neufassung seiner Schrift unter erweitertem Blick behilflich waren.

Abb.: Buchtitel (Ausschnitt),
Gestaltung Frank Jabin, Leipzig

Randbemerkungen

Querverweise ins Heute

„zu Jubelts Zeiten, als es hieß:

Willkommen in Zeitz, 
der Dom- und Residenzstadt an der Weißen Elster,
der Stadt der Luther-Nachkommen,
der Stadt der unterirdischen Gänge,
der Stadt des Sports und Kultur,
der Stadt des Schwermaschinen- und Anlagenbaus,
der Stadt der Kinderwagen – Klavier – Textil – Kosmetik – Süßwaren und anderer Industrien“

Hans-Joachim Richter

Vielzahl Abbildungen und Erläuterungen

Zeitz Tourist Information

Altmarkt 16
06712 Zeitz

Tel.: 03441 / 83291 oder 03441 / 83292
Fax: 03441 / 83331
E-Mail: tourismus@stadt-zeitz.de 

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Montag – Freitag:  09:00 bis 18:00 Uhr
Samstags: 09:00 bis 13:00 Uhr
Sonntags: 10:00 bis 13:00 Uhr

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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