Bundeswehr führt Familien durch mitteldeutsche Industriegeschichte
„Was macht meine Partnerin, mein Partner im Einsatz? Wie kann man sie in dringenden Fällen erreichen? Wie gehen andere Soldatenfamilien mit den langen Abwesenheiten um? Wer hilft mir eigentlich, wenn nichts mehr so ist, wie ich es gewohnt bin? Wer kann mir helfen, wenn ich Betreuung für meine Kinder brauche?“ – Das sind Fragen von Menschen, deren Angehörige als BundeswehrsoldatInnen im Auslandseinsatz sind.
Heute hatten sie ganz andere Fragen. Heute (24.02.) war in der Brikettfabrik Herrmannschacht Familientag. Mit Kind und Kegel besuchten Angehörige von im Auslandseinsatz befindlichen Bundeswehrsoldat-/innen das Mitteldeutsche Braunkohlenrevier. Herrmannschacht, Bergbaumuseum Deuben und Tagebaubefahrung hießen die drei Stationen für drei angereiste Gruppen. Wir begleiteten eine Gruppe bei einem Rundgang durch den Herrmannschacht.
Rundgang, das heißt bei Braunkohlekumpeln schon auch einmal anpacken. Etwa an der Briketthandpresse, an der Uwe Stehfest einen seiner Gäste bei der Demonstration der einstigen Knochenarbeit schwitzen lässt.
Später in der Brikettfabrik staunen sie nicht schlecht, mit welcher Technik einst das braune Gold zu Briketts verarbeitet wurde. Bis 75 Stück die Minute, Höllenlärm und Affenhitze. So war das Damals, das den Gästen von Gabriele Kanzler fach- und sachkundig beim Rundgang erklärt wurde. Eine willkommene, sehr interessante und abwechslungsreiche Erfahrung werde dieser Tag, waren sich die BesucherInnen einig
Möglich machte die Tagesreise das Familienbetreuungszentrum Leipzig der Bundeswehr.
„Übers Jahr bieten wir den Familien so etwa 14 Veranstaltungen dieser, ähnlicher, manchmal auch ganz anderer Art an,“ erzählt Torsten Bareinske. Er ist Oberstabsfeldwebel der Bundeswehr und Leiter des Familienbetreuungszentrums (FBZ) der Bundeswehr in Leipzig. Deutschlandweit gibt es 31 solcher Zentren. Das sei allerdings nur ein Teil der Betreuungsarbeit, so Bareinske. Wenn Väter, häufig auch Mütter, Söhne und Brüder oder Schwestern als SoldatInnen im Auslandseinsatz sind ist das für Familienangehörige oft über lange Zeit eine enorme Belastung. „Deshalb“, so Torsten Bareinske, „sind wir für die Angehörigen rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr erreichbar und haben ein dichtes Netz an Betreuungsmechanismen- und Angeboten geknüpft.“
So ist bei der Reisegruppe heute zum Beispiel auch eine ausgebildete Erzieherin als Kinderbetreuerin dabei. Es gäbe im Betreuungssystem auch soziale Dienste, psychologische Betreuung und mehr.
Bis zum Nachmittag werden die Familien durch die spannende Industriegeschichte Mitteldeutschlands wandern. Über das Jahr werden sie sich noch auf weitere spannende Tage freuen können. Denn, so Torsten Bareinske, das ganze Jahr sei bereits durchgeplant.
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