Mendl hat gezeitzt. Hat Zeitz auch gemendlt?

 Die Mendl Festspiele Zeitz. Versuch eines Resümee

Intro

Die Mendl Festspiele Zeitz vom 10. August bis 28. September 2019 sind Geschichte. Beat Toniolo, der Schweizer Neuzeitzer, hat als Impresario mit seinem Kunst+Kultur Büro diese Festspiele organisiert.

Als Medienpartner hat ZeitzOnline alle Veranstaltungen in Zeitz begleitet, von der Ankündigung bis zur Berichterstattung in Wort und Bild. Manchmal waren wir auch dazwischen dabei, etwa zur Probe oder während der für Michael Mendl als Überraschung gedachten Ausflüge. Einige unserer Beiträge lesen Sie in der Spalte rechts.
Heute blicken wir zurück und versuchen, ein Fazit zu ziehen.

Gut besuchte Veranstaltungen

Reichlich 1.500 Menschen haben die 7 Veranstaltungen der Festspiele besucht. Das war trotz der Prominenz des Michael Mendl so nicht von vornherein zu erwarten. Immerhin lagen die Eintrittspreise für Zeitzer Verhältnisse eher am oberen Limit und ob die Veranstaltungsformate begeistern würden war keineswegs klar. Der große Zuspruch spricht nun allerdings für das hohe Niveau der Interpretationen Mendls, die exzellenten Solisten und ein top organisiertes Marketing.
Interessant am Publikum waren vor allem zwei Beobachtungen. Wir sahen etliche Zeitzerinnen und Zeitzer in mehreren Veranstaltungen und wir sahen nicht nur Zeitzer Publikum. Denn zu einigen Mendlaufführungen konnten Gäste aus ganz Deutschland begrüßt werden. Das ist vor allem dem intelligenten wie intensiven Marketing zu verdanken.

Für zwischendurch – Rückblick in Bildern

Kein leeres Stroh. Die Marketingkampagne

Im Juli rollten die mit Texten von Robert Walser ummantelten Strohballen an und die Plakate wurden öffentlich präsentiert. Allerdings begann das Marketing schon viel früher. Bereits am 21. Februar hatte Beat Toniolo den renommierten Schauspieler Michael Mendl medienwirksam nach Zeitz geholt. Der sah sich hier an den verschiedenen späteren Aufführungsorten um.
Für das Design des Außenauftritts zeichnete die Zeitzer Agentur TRANSMEDIAL verantwortlich. In Eigenproduktion wurden einige Videos realisiert und viral promotet. Mit dem offiziellen Pressetermin starteten Verteilung der Prints, Plakatierung und Intensivierung der Webaktivitäten. Neben diesen „Klassikern“ nutzte das Kunst+Kultur Büro Beat Toniolo intensiv..

Presse, Radio und Fernsehen

Das Medienecho war ankündigungs- als berichtsseitig ungewöhnlich intensiv. Lokal, regional wie überregional sind die Mendl Festspiele in der Presse gut wahrgenommen und gespiegelt worden.
Die zahlreichen Beiträge in Rundfunk und Fernsehen haben neben der Bewerbung der Festspiele einen entscheidenden weiteren Effekt – Zeitz erscheint seit dem ewig medial betonten „Geisterstadtimage“ endlich als eine lebendige Kulturstadt. Denn die Beiträge über die Mendl Festspiele haben weitere Anfragen aktiviert, über die Stadt zu berichten. MDR Kultur, DLF Kultur, MDR Fernsehen und weitere haben positive Beiträge gesendet.

Intern holpriger Start

So ganz Friede, Freude, Eierkuchen war der Marketingstart denn aber doch nicht. Es muss schon angemerkt werden, dass 5 Tage nach der offiziellen Pressekonferenz die Stadt Zeitz erinnert werden musste, die Veranstaltungstermine auch auf ihren Kanälen (kultur-zeitz.de) zu kommunizieren. Ab diesem Zeitpunkt konnte die Zusammenarbeit dann durch aktive Einbindung in das Festspielteam konstruktiv gestaltet werden.

Hat er oder hat er nicht? Er hat.

Die Mendl Festspiele fanden am 28. September im ausverkauften Neuen Theater Zeitz ihr Ende (ZeitzOnline berichtete). Am Ende sagte Michael Mendl von sich aus und nicht danach gefragt, er werde wieder kommen. Das fand viel Beifall, wie überhaupt alle Veranstaltungen viel Beifall fanden.
Abends beim Wein erzählt uns Mendl wie angenehm er die Begegnungen mit den ZeitzerInnen empfand. Er hätte in den Pausen und nach den Veranstaltungen sehr viele gute und berührende Gespräche gehabt, die ihm viel gegeben hätten.

Wir finden Mendl hat gezeitzt. Und wir finden Zeitz hat gemendlt.